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Es war einmal … oder wie wichtig gute Stories sind – Storytelling

Expertentipps von der mbw

Knisterndes Lagerfeuer, in Felle gehüllte Menschen drum herum, das Fleisch fast aufgegessen. Sie lauschen der Geschichte eines der Ihren.  Er erzählt von seinem Jagderfolg, wie er beinahe einem Bären zum Opfer gefallen wäre und es am Ende doch geschafft hat, das Essen für die Familie nach Hause zu bringen… so oder so ähnlich kann man sich die Anfänge dessen vorstellen, was wir heute als „Storytelling“ bezeichnen.

Das Geschichtenerzählen hat eine lange Geschichte!  Es vermittelt Informationen und Emotionen gleichermaßen. Noch heute machen wir uns das Storytelling zu Nutze: In der Literatur und im Journalismus, in Form von Kinofilmen oder aufwendig programmierten Spieleumgebungen aber auch in Marketing und PR. Content gilt heute in der Online-Welt als äußerst wichtig. Gute Inhalte werden in den sozialen Medien öfter geteilt und verbessern das Ranking in den Suchmaschinen. Werbebotschaften in Form eines klassischen Storytellings können im besten Fall eine emotionale Bindung zum Produkt erzeugen. Und eine richtig gute Rede mit Elementen des Storytellings überzeugt die Zuhörer.

Von Anfang bis Ende – so funktioniert Storytelling

Storytelling kommt heute in so vielen unterschiedlichen Formaten zum Einsatz, dass Tipps für die perfekte Story nicht immer uneingeschränkt gelten können. Der Aufbau einer Geschichte hängt immer von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Leserschaft oder dem Zweck. Trotzdem sind viele gute Storys ähnlich aufgebaut: Sie haben eine Ausgangssituation, einen Mittelteil und ein Ende.

Was so banal klingt wird klarer, wenn wir uns den Aufbau genauer ansehen:

  • Die Ausgangssituation: Hier wird der Protagonist der Geschichte vorgestellt. Idealerweise ist es jemand, mit dem sich die Leser/Hörer/Zuschauer identifizieren können oder den sie sympathisch finden. Es ist egal, ob der Protagonist ein Mensch, ein Unternehmen oder ein Tier ist. Zudem wird das Problem vorgestellt, mit dem dieser Hauptakteur beschäftigt ist. Das ist das Setting, auf dem die ganze Story aufbaut
  • Der Mittelteil: Nun wird unser Protagonist mit diversen Schwierigkeiten konfrontiert, die der Lösung seines Problems im Weg stehen. So entsteht eine Spannungskurve, die die Aufmerksamkeit hochhält
  • Das Ende: Der dramatische Höhepunkt ist erreicht, wenn kurzzeitig der Eindruck entsteht, die Probleme wären unlösbar. Aber natürlich, sind sie es doch! Ein Happy End hinterlässt ein gutes Gefühl bei den Lesern/Hörern/Zuschauern

Beispiele für gutes Storytelling

Es gibt viele Bespiele dafür, dass dieser klassische Aufbau funktioniert. Ich nenne hier nur zwei:

Die Irrfahrten des Odysseus - vom griechischen Dichters Homer aus dem 8. Jahrhundert vor Christus

  • Die Ausgangssituation: Odysseus, einer der beliebtesten und klügsten Sagenhelden der Griechen will von Troja nach Hause fahren
  • Der Mitteilteil: Der mächtige Meeresgott Poseidon stellt sich ihm in den Weg und will die Heimfahrt verhindern. Odysseus muss eine Reihe von Abenteuern bestehen
  • Das Ende: Nach dem er diverse Herausforderungen gemeistert hat, erreicht Odysseus nach zehn Jahren seine Heima

Die Vorstellung des ersten iPhones – Rede von Steve Jobs am 9. Januar 2007

  • Die Ausgangssituation: Steve Jobs berichtet von der bis dahin verbreiteten Art von Smartphone und kommt zu dem Ergebnis, dass sie gar nicht so smart sind, sondern in mancherlei Hinsicht unpraktisch. Apple – der Protagonist – hat sich vorgenommen, es besser zu machen.
  • Der Mittelteil: Jobs erzählt, wie aufwendig die Entwicklung war und welche Problemen dabei auftraten. Wie kann man zum Beispiel die bisher übliche Tastatur ersetzen? „Wir können ja nicht ständig eine Maus mit herumschleppen“, so Jobs damals.
  • Das Ende: Steve Jobs stellt das erste iPhone vor das nicht weniger als eine Revolution war.

Die Storys haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind im Prinzip ziemlich einfach und der Inhalt ist für die Zielgruppe relevant! Es wird mit Wünschen, Zielen oder Problemen gearbeitet, die die Menschen zur jeweils aktuellen Zeit haben.

So können Sie Storytelling lernen

Die beste Methode, das Geschichtenerzählen zu lernen ist es, zunächst einmal Geschichten zu konsumieren. Lesen sie die größten Geschichten. Hören Sie Reden von Barack Obama oder Steve Jobs.

Und dann heißt es üben! Wer noch nie eine Story entwickelt hat, wird sich anfangs immer schwertun. Es gilt, genug Zeit zu investieren und einfach loszulegen. Hilfreich ist es, einige Vorüberlegungen anzustellen:

  1. Legen Sie die Zielgruppe fest: Ihre Leser/Hörer/Zuschauer sollten sich mit dem Protagonisten und dessen Problemen identifizieren können. Daher ist es wichtig, zunächst die Zielgruppe zu kennen.
  2. Definieren Sie Ihr Ziel: Was ist die wichtigste Botschaft, die Sie übermitteln möchten? Diese Frage sollten Sie vorab unbedingt für sich klären, damit Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können.
  3. Halten Sie sich kurz: Egal ob Videoclip oder Rede: Erzählen Sie Ihre Story so knapp wie möglich und direkt auf den Punkt. Sonst ist Ihr Publikum zu schnell abgelenkt.
  4. Behalten Sie einen roten Faden bei: Alles, was Sie erzählen, sollte logisch aufeinander aufbauen und nachvollziehbar zusammenhängen. „Springen“ von einem Punkt zum anderen oder Abschweifungen verwirren nur und lenken von der Botschaft ab.
  5. Seien Sie sympathisch: Indem Sie etwas von sich selbst preisgeben, vielleicht auch augenzwinkernd auf kleine persönliche Schwächen eingehen, wirken Sie menschlicher und netter und Ihre Botschaft persönlicher.

Nach dem Schreiben einer Rede kommt die nächste große Herausforderung: Die Rede halten! Da kann man schon mal nervös werden. Tipps, wie Sie Ihren öffentlichen Auftritt meistern, finden Sie in unserem mbw-Podcast.

Karen Just, Account Management, Akquise, Kommunikationstraining, Medientraining, Seminare, Training, hbw Haus der Bayerischen Wirtschaft

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