Digitaler Event – umweltfreundliche Alternative
Streaming – Umweltengel oder nicht?
Geschäftsreisen zu Kongressen, Meetings oder Seminaren waren bis Anfang 2020 Alltag im Berufsleben und trotz Kosten und Umweltbelastung oft alternativlos. Mit der Corona-Pandemie änderte sich das schlagartig.
Veranstalter mussten umdenken, auch wir bei der mbw. Was bis dahin ein Schattendasein geführt hatte, wurde plötzlich zum Standard: Gestreamte Veranstaltungen waren die einzige Möglichkeit, das Business am Laufen zu halten!
Ob digitaler Kongress, Videokonferenz oder gestreamte Hauptversammlung: Streaming Events waren der Retter in der Not und sie sind gekommen, um zu bleiben!
Auch nach der Pandemie setzen viele auf diese Variante, denn sie hat gleich mehrere Vorteile.
Gestreamte Events schonen die Umwelt
Da wäre zum einen der Zeitvorteil: Sich in ein digitales Event einzuwählen geht ungleich schneller, als dafür extra anreisen zu müssen. Selbstverständlich sind auch wegfallende Reise- und Hotelkosten ein Pluspunkt gestreamter Veranstaltungen. Und: Es können viel mehr Menschen teilnehmen, auch diejenigen, die eine Anreise zeitlich nicht realisieren könnten.
Ein wichtiger Punkt, der immer wieder hervorgehoben wird, ist der Umweltvorteil. Und tatsächlich können gestreamte Events hier gleich mehrfach punkten.
Diese Umweltvorteile haben gestreamte Veranstaltungen
- Reduzierte CO2-Emissionen durch die ausbleibende Anreise mit Auto oder Flugzeug
- Geringerer Energieverbrauch für Heizung, Klimaanlage, Beleuchtung und andere Technik am Veranstaltungsort
- Vermeidung von Abfall wie Essensresten oder Verpackungen, die unter anderem durch das Catering bei Veranstaltungen entstehen
- Schutz natürlicher Ressourcen wie Wälder - die sonst oft für die Einrichtung von Veranstaltungsorten und die Infrastruktur leiden müssen
Leider haben gestreamte Events auch Nachteile – also keine reinen Umweltengel?
Das Streaming kann also dazu beitragen, die Umweltauswirkungen von Veranstaltungen zu reduzieren. Doch auch digitale Events sind nicht frei von Nachteilen.
Da wäre zum einen der soziale Faktor: Im Businessumfeld ist der direkte Austausch mit Geschäftspartnern, Kunden oder auch Konkurrenten Gold wert. Finden Veranstaltungen nur noch online statt kann das zudem, das hat die Corona-Pandemie gezeigt, im schlimmsten Fall sogar zu Vereinsamung und Depressionen führen – grade bei Menschen, die es gewohnt sind, sich oft und viel persönlich auszutauschen. Zudem können Probleme mit der Technik ein erheblicher Störfaktor sein.
Doch auch im Hinblick auf die Umwelt sind gestreamte Events leider keinen reinen Engel.
Diese Umweltnachteile haben gestreamte Veranstaltungen
- Durch das Streaming entstehen Treibhausgasemissionen, beispielsweise für die Datenverarbeitung im Rechenzentrum, beim Streaming-Dienst selbst und durch die Übertragung zum Teilnehmer
- Auch die Teilnehmer verursachen durch ihre Internetnutzung CO2-Emissionen. Wenn viele Menschen gleichzeitig auf eine Veranstaltung zugreifen, kann dies sogar zu einer Überlastung des Internets führen
- Um Veranstaltungen zu streamen werden viele technische Geräte benötigt, sowohl auf Veranstalterseite als auch beim Nutzer. Diese Geräte werden am Ende ihrer Lebensdauer zu elektronischem Abfall und schaden der Umwelt
Umweltschäden bei gestreamten Events minimieren
Der Ausstoß von Treibhausgasen durch digitale Veranstaltungen lässt sich vor allem durch die richtige Technik allerdings verringern.
Laut Umweltbundesamt* entsteht die geringste CO2-Belastung, wenn ein HD-Video bis nach Hause über einen Glasfaser-Anschluss gestreamt wird – hier werden nur zwei Gramm CO2 je Stunde für Rechenzentrum und Datenübertragung freigesetzt. Bei einem Kupferkabel (VDSL) sind es demnach bereits vier Gramm und bei einer Datenübertragung per UMTS ganze 90 Gramm CO2 pro Stunde. Hier ist also unter anderem die Politik gefragt, den Glasfaser-Ausbau voranzutreiben.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte laut Umweltbundesamt*: " Klimaverträgliches Streaming ist möglich, wenn man es richtig anstellt und den richtigen Weg zur Datenübertragung wählt. Aus Umweltsicht ist es eine gute Idee, mehr öffentliche WLAN-Hotspots einzurichten, denn das ist klimafreundlicher als Streaming im Mobilfunknetz.“
Und auch die Teilnehmer digitaler Veranstaltungen können ihren Beitrag zu mehr Umweltfreundlichkeit leisten – das gilt übrigens auch für das private Streamen von Filmen, wenn es nach der Veranstaltung in die Freizeit geht.
mbw-Tipps für umweltfreundliches Streaming
- Achten Sie bei der Auswahl ihres Strom- und Internetanbieters auf Nachhaltigkeit
- Der PC verbraucht viel Energie! Bei manchen Veranstaltungen können Sie unter Umständen stattdessen Tablet oder Smartphone nutzen
- Wenn möglich, gehen Sie mit Ihren mobilen Endgeräten per WLAN ins Netz. Diese Datenübertragung benötigt weniger Energie als die Übertragung über Mobilfunknetze
- Deaktivieren Sie Ihr heimisches WLAN-Netz nachts oder in Zeiten der Abwesenheit. Der Router braucht ständig Strom, wenn die WLAN-Verbindung aktiviert ist
- Verkaufen Sie Ihre gebrauchten Elektrogeräte weiter oder geben Sie sie zur Wiederaufbereitung. Überlegen Sie, ob statt eines neuen Geräts ein wiederaufbereitetes Gebraucht-Gerät in Frage kommt
Fazit: Gestreamte Veranstaltungen sind eine umweltfreundliche Alternative
Wir bei der mbw glauben an Streaming, denn in Summe belasten gestreamte Veranstaltungen die Umwelt weniger. Es gilt aber auch die potenzielle Umweltnachteile im Auge zu behalten, da diese teilweise minimiert werden können.
Selbstverständlich haben auch „echte“ Events in Präsenz einige Vorteile – vor allem in sozialer Hinsicht. Deshalb legen wir uns nicht fest:
Die mbw organisiert Präsenz-Veranstaltungen und digitale Events gleichermaßen und gerne auch Hybrid-Veranstaltungen.
*Quelle: www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/video-streaming-art-der-datenuebertragung