Firmen in der Krise: Wie kommuniziere ich es den Mitarbeitern?
Kommunikationstipps für schwere Zeiten
Die deutsche Wirtschaft schwächelt und immer mehr Unternehmen leiden unter Auftragsrückgängen und geraten in ernsthafte Schwierigkeiten. Eine der größten Herausforderungen in solchen Situationen ist die Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Wenn Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen, spüren das die Angestellten schnell. Unüberlegte oder zu späte Informationen können zu Misstrauen führen und die Situation weiter verschärften. Deshalb ist eine kluge, transparente und empathische Kommunikation entscheidend.
Kommunikationstipps in der Krise
1. Transparenz und Ehrlichkeit
Reden ist Gold, gerade in der Krise. Die Situation zu verharmlosen oder zu verschweigen, ist ein Fehler. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spüren selbst, dass nicht alles so ist, wie es sein sollte und im schlimmsten Fall kommt Ihnen sogar die Presse zuvor. Niemand möchte aus den Medien erfahren, dass sein Arbeitsplatz eventuell in Gefahr ist! Es ist daher essenziell, offen und ehrlich über die Lage zu sprechen. Auch wenn Sie nicht alle Details oder vertraulichen Informationen preisgeben können, sollten Sie die wesentlichen Fakten klar und verständlich vermitteln.
Tipp: Bereiten Sie sich gründlich auf Gespräche oder schriftliche Mitteilungen vor. Seien Sie klar in Ihrer Botschaft und vermeiden Sie zweideutige Aussagen.
2. Regelmäßige Information
Wenn Ihr Team das Gefühl hat, dass wichtige Informationen zurückgehalten werden, kann dies zu Vertrauensverlust und Ängsten führen. Zudem schätzen Menschen es, wenn sie regelmäßig informiert werden. Geben Sie deshalb immer wieder Updates, auch wenn es nur kleine Veränderungen gibt. So führen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertgeschätzt und weniger verunsichert.
Tipp: Planen Sie regelmäßige Updates ein, beispielsweise in Form eines Newsletters oder regelmäßiger Mitarbeiterversammlungen, auch wenn es keine konkreten Neuigkeiten gibt.
3. Empathische Kommunikation
Eine Krise beim eigenen Arbeitgeber kann Menschen emotional sehr mitnehmen. Existenzängste, Unsicherheit über den Arbeitsplatz und die Zukunft sind belastend. Führungskräfte sollten daher mitfühlend und empathisch kommunizieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen spüren, dass ihre Sorgen ernst genommen werden und sie nicht allein sind.
Tipp: Bieten Sie Gesprächsmöglichkeiten und individuelle Unterstützung an, beispielsweise in Form von Sprechstunden, psychologischer Beratung oder Mitarbeiterbefragungen. Binden Sie gegebenenfalls den Betriebsrat ein.
4. Lösungen aufzeigen
Um ein Gefühl der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit zu vermeiden, ist es wichtig, Lösungen aus der Krise aufzuzeigen. Auch wenn Sie vielleicht selbst noch nicht alle Antworten haben: Zeigen Sie auf, in welche Richtung es gehen kann. So vermitteln Sie Ihren festen Glauben daran, das Unternehmen wieder aus der Krise zu führen. Benennen Sie auch klar, wie die nächsten Schritte aussehen: Was passiert in den nächsten Tagen oder Wochen? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten oder neu zu strukturieren? Klare Handlungspläne schaffen Vertrauen in die Führung.
Tipp: Kommunizieren Sie in Ihren regelmäßigen Updates, welche Maßnahmen bereits ergriffen wurden oder noch geplant sind. Geben Sie, wenn möglich, einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen. Benennen Sie Zeitpläne und Meilensteine, auch wenn diese sich kurzfristig ändern können.
5. Mitarbeiter einbeziehen
In vielen Fällen ist es hilfreich, die Mitarbeiter aktiv in die Krisenbewältigung einzubeziehen. Das fördert das Gemeinschaftsgefühl und zeigt, dass alle zusammenarbeiten, um das Unternehmen durch die schwierige Zeit zu führen. Mitarbeiter haben oft wertvolle Ideen, wie die Krise bewältigt werden kann.
Tipp: Organisieren Sie Workshops, Brainstorming-Sitzungen oder Feedback-Runden, in denen alle ihre Ideen und Vorschläge einbringen können.
6. Externe Hilfe nutzen
Kommunikation in Krisenzeiten ist ein schwieriges Feld, egal, ob es um die Kommunikation mit Medien, Geschäftspartnern oder den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht. Manchmal kann es daher sinnvoll sein, externe Unterstützung hinzuzuziehen. Das kann in Form von Krisenberatern, Kommunikationsspezialisten oder psychologischer Unterstützung geschehen.
Tipp: Die Kommunikations-Trainer der mbw sind Experten in Sachen Krisenkommunikation und können Ihnen helfen, den richtigen Ton zu treffen. Weitere Informationen finden Sie hier. Kommen Sie gerne auf uns zu!
Fazit: Von der Krise zum Neuanfang
Krisen stellen für Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen eine Belastungsprobe dar. Doch sie bieten auch die Chance, den Zusammenhalt zu stärken und gemeinsam Lösungen zu finden. Eine offene, ehrliche und empathische Kommunikation bildet die Grundlage dafür, dass das Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgeht. Indem Führungskräfte die Sorgen der Mitarbeiter ernst nehmen und transparent Perspektiven aufzeigen, schaffen sie Vertrauen und fördern das Engagement, die Krise gemeinsam zu bewältigen.